Schulsystem

Schulsystem in Deutschland

Das Schulsystem in Deutschland umfasst die Primar- und die Sekundarstufe, d.h. die Grundschulen (Klassen 1-4/6) und die Sekundarstufen I und II. oder getrennt unterrichtet (Hauptschule, Klassen 5-9; Realschule, 5-10; Gymnasium, 5-12/13). Darüber hinaus gibt es in vielen Bundesländern auch besondere Schulformen. Im Gegensatz zu den Schulsystemen vieler anderer Länder, in denen alle Schüler/innen unabhängig von ihren Leistungen die gleichen Schulformen durchlaufen, ist das deutsche Schulsystem gegliedert. Neben den allgemeinbildenden Schulen umfasst das Schulsystem in Deutschland auch berufliche Schulen. Für junge Menschen in Deutschland besteht Schulpflicht.

Primarstufe

Die Primarstufe in Deutschland umfasst die Grundschule. In den meisten Bundesländern besuchen sie Kinder ab dem sechsten Lebensjahr (wenn ein Kind vor dem 30. Juni sieben Jahre alt wird und nicht zurückgestellt wird). In der Regel besteht die Grundschule aus vier Schuljahren, in Berlin und Brandenburg aus sechs. Auch hier gibt es einige Gymnasien mit fünften Klassen und Schulversuche mit sogenannten Schnellläuferklassen. In einigen Bundesländern umfasst die Primarstufe der Grundschule auch das System der Förderschulen.

Typisch für den deutschen Primarbereich ist seine Ausgestaltung als Halbtagsangebot. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen sind die Grundschulen jedoch einem beschleunigten Wandel unterworfen, der sich in Form von vollen Halbtagsschulen oder jahrgangsübergreifenden Klassen niederschlägt. Auch die Heterogenität der Klassen nimmt zu.

Während in den Jahrgangsstufen 1 und 2 in allen Bundesländern noch eine verbale Beurteilung ohne Ziffern durchgeführt wird, unterscheiden sich die Bundesländer bereits in den Folgejahren hinsichtlich der Einführung von Noten. Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein haben hier die umfangreichsten Modelle, denn sie ermöglichen die Ausstellung von Beurteilungszeugnissen bis zum Ende der Klasse 3. Die Versetzung in die nächste Klasse ist die Regel, da Lerndefizite durch Fördermaßnahmen ausgeglichen werden sollen und nicht durch die Wiederholung des gesamten Schuljahres. Außerdem ist die Grundschule die erste obligatorische Sozialisationsinstanz außerhalb der Familie. Der Unterricht konzentriert sich auf Deutsch und Mathematik und wird durch andere Fächer wie Sachkunde, Musik und Religionsunterricht ergänzt. Das Klassenlehrerprinzip steht im Vordergrund, so dass im Prinzip jeder Lehrer alles unterrichten kann.

Die Grundschule trägt oft zu Innovationen in der Pädagogik bei. Der pädagogische Schwerpunkt zeigt sich bereits in der Ausbildung der Lehrkräfte, denn die Lehramtsstudiengänge für die Primarstufe enthalten einen deutlich höheren Anteil an Pädagogik als andere Lehrämter (mit Ausnahme von Sonderschulen oder Förderschulen). Neue Konzepte, die in der Grundschule praktiziert werden, sind z. B. der früh einsetzende Fremdsprachenunterricht, die stärkere Förderung der Entwicklung von Lernmethoden gegenüber dem Fachwissen oder neue Formen von Lernprozessen wie Freiarbeit, Projektunterricht oder offener Unterricht.

Sekundarstufe I

Die Sekundarstufe I umfasst alle Schulformen bis zur Klasse 10 mit Ausnahme der Bildungsgänge an Berufsschulen.

Klassische Schulen der Sekundarstufe I sind die Hauptschule, die Realschule und das Gymnasium bis zur Klasse 10. Gesamtschulen (bis Klasse 10) sind ebenso enthalten wie alle neu geschaffenen Schulformen: Regionalschulen (Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern), Erweiterte Realschule (Saarland), Realschule plus (Rheinland-Pfalz ab 2009/10), Mittelschule (Bayern), Gymnasium (Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Sachsen), Regelschule (Thüringen), Realschule (Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen), Stadtteilschule ( Hamburg), Gemeinschaftsschule (Baden-Württemberg), Gymnasium (Baden-Württemberg).

Die Sekundarstufe I kann nach dem 9. Schuljahr mit dem Hauptschulabschluss Klasse 9 verlassen werden, nach dem 10. Schuljahr mit anders benannten Abschlüssen. Die Abschlüsse berechtigen zur Aufnahme einer Lehre, zu einem höher qualifizierenden Bildungsgang an einer Berufsschule oder zum Übergang in die Sekundarstufe II an einem Gymnasium oder einer Gesamtschule.

Oberschule/Mittelschule

Die Hauptschulen, sofern es sie in einem Bundesland noch gibt, legen nach wie vor großen Wert auf praktische Leistungen. Die Hauptschule, die als Gegengewicht zu einer zu „zerebralen“ und damit angeblich überfordernden Bildung der Hauptschulklientel gedacht war und die für die Mehrheit der Schüler/innen geeignet sein und Realschulen und Gymnasium entlasten sollte, konnte ihrer Aufgabe nicht gerecht werden. Mit zunehmender Akzeptanz bei den betroffenen Eltern und der aufnehmenden Wirtschaft sprechen Kritiker/innen nun von einer „Restschule“, in die nur wenige Schüler/innen eingeschult werden, die aber oft aus sozial benachteiligten Milieus kommen und zum Teil Deutsch nicht als Muttersprache haben. Es ist jedoch zu beachten, dass die Quote der Hauptschüler/innen in ländlichen Regionen deutlich höher ist als in Städten und in Bayern, wo der Elternwille im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht ausschlaggebend ist, eine Übergangsquote von rund 30 % aufweist. In Norddeutschland sind die entsprechenden Werte deutlich niedriger, denn dort entscheiden die Eltern, welche Schule ihre Kinder ab Klasse 5 (bzw. in Brandenburg und Berlin ab Klasse 7) besuchen sollen.

Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen derzeit an der Hauptschule festhalten. Die Mehrheit der Bundesländer hat die Hauptschule entweder gar nicht eingeführt (das gilt für die ostdeutschen Beitrittsländer) oder (das gilt für die Länder der „alten“ Bundesrepublik) die Hauptschulen mit den Realschulen kombiniert oder sich für diese Maßnahme entschieden (Hamburg, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz).

Realschule

Die Realschule wurde auf der Grundlage der preußischen Mittelschule als Mittelweg zwischen dem Gymnasium und der Volksschule mit einer „erweiterten Allgemeinbildung“ konzipiert. Zu Beginn rekrutierten sich die Schüler/innen meist aus einer bürgerlichen, aufstiegsorientierten Gruppe.

Die Schulform soll den Bedarf an höher qualifizierten Schulabgängern decken, die für eine anspruchsvollere Berufsausbildung gesucht werden, und hat sich bisher erfolgreich dagegen gewehrt, in anderen Schulen aufgehen zu müssen. Ihr Erfolg beruht zum einen auf der Berücksichtigung des zunehmenden Wandels zur Dienstleistungsgesellschaft im Lehrplan und zum anderen auf den zahlreichen Möglichkeiten, die ein Hauptschulabschluss (mittlerer Schulabschluss) bietet, der heute von vielen als Maßstab für eine schulische Grundbildung angesehen wird. Dieser Abschluss eröffnet den Zugang zu vielen Ausbildungsberufen, aber auch zu Fachschulen mit Fachhochschulreife sowie zu beruflichen und technischen Gymnasien, an denen die allgemeine Hochschulreife erworben werden kann. Insgesamt steht die Realschule in der Mitte des Bildungssystems – einerseits ist sie stark berufsorientiert, andererseits lässt sie den Weg zum Hochschulstudium offen. In einigen Bundesländern gibt es jedoch eine zunehmende Annäherung an die Hauptschule, die als erweiterte Hauptschule inzwischen auch zum Realschulabschluss führen kann, wenn sie nicht schon ganz abgeschafft wurde.

Oberschule

Das Gymnasium umfasst beide Sekundarbereiche und überwacht kontinuierlich die Leistungen der Schüler/innen, die bei schlechten Leistungen auf andere Kurse verwiesen werden können – es ist also eine selektive Schule. Erst seit kurzem ist es zum Beispiel in Bayern möglich, die allgemeine Hochschulreife außerhalb der Gymnasien über die Berufsoberschule zu erwerben.

Das Gymnasium hat die Aufgabe, eine vertiefte Allgemeinbildung zu vermitteln und ein grundlegender Bestandteil des Gymnasiums ist das Erlernen von zwei Fremdsprachen. Das Gymnasium ist der schnellste Weg zum Abitur und ermöglicht den direkten Zugang zu allen Arten von Berufsausbildungen, Fachhochschulen oder Universitätsstudien.

Gemeinschaftsschule

Die Gemeinschaftsschule ist die meist diskutierte Schulform in Deutschland. Ihr Konzept basiert auf der Forderung nach mehr Chancengleichheit im Bildungssystem und will damit frühen Bildungskarriereentscheidungen, der mangelnden Förderung des Einzelnen nach seinen Neigungen und Interessen, dem nicht bedarfsgerechten und engen Fächerangebot anderer Schulformen und den angeblichen sozialen Selektionstendenzen im Bildungssystem entgegenwirken. Die Kritik der Gemeinschaftsschulgegner/innen bezieht sich vor allem auf den Vorwurf, dass die Schüler/innen in dieser Schulform nicht individuell nach ihren Fähigkeiten gefördert werden können, da leistungsstarke und leistungsschwache Schüler/innen dort gemeinsam unterrichtet werden. Der Position der Gemeinschaftsschulgegner, dass gute Schüler/innen von schlechteren „heruntergezogen“ werden, steht die Tatsache gegenüber, dass Länder mit Gesamtschulsystemen, wie einige skandinavische Länder und vor allem Finnland, im internationalen Vergleich besonders gut abschneiden. Das könnte nicht nur daran liegen, dass Schüler/innen mit Lernschwierigkeiten von Gemeinschaftsschulen profitieren, sondern auch daran, dass die leistungsstärksten Schüler/innen in Finnland besser abschneiden als die vergleichbaren Schüler/innen in Deutschland. Das könnte aber auch am Lehrer-Schüler-Verhältnis in Finnland liegen, das im internationalen Vergleich sehr gut ist. Es sollte auch erwähnt werden, dass die finnische Gesamtschule ihre Schüler/innen nicht in verschiedene Leistungsgruppen einteilt. Auch die USA haben ein Gesamtschulsystem und erzielen damit nur wenig Erfolg.

Generell lassen sich die Gesamtschulen in zwei Typen unterteilen: zum einen die integrierten Gesamtschulen, die alle Bildungsgänge in einer Schule zusammenfassen, und die kooperativen Gesamtschulen, die alle Bildungsgänge in einer Schule vereinen, aber innerhalb dieser differenzieren.

Heute gibt es bundesweit mehr als 800 integrierte Gesamtschulen. In einigen finanziell schwächeren Gemeinden sind Gesamtschulen willkommen, weil sie durch die Zusammenlegung und Auflösung anderer Schulformen zugunsten einer großen mehrzügigen Einrichtung Geld sparen. Da die Gesamtschulen in Deutschland neben dem herkömmlichen gegliederten Schulsystem bestehen, sind sie mit dem Problem konfrontiert, mit Gymnasien und Realschulen zu konkurrieren. Vor allem die besseren Grundschulabsolventen (oder ihre Eltern) ziehen Realschule und Gymnasium den Gesamtschulen vor. Dies führt zu einer Verzerrung der Leistungen nach unten – dies wird auch als Creaming-Effekt bezeichnet.

Obere Sekundarstufe

Im allgemeinbildenden Bereich umfasst die Sekundarstufe II traditionell die Jahre 11 bis 13 (Oberstufe) und schließt mit der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) ab. Im Zuge der Schulreform durch den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nach der Wiedervereinigung konnte die allgemeine Hochschulreife in einigen Bundesländern (Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern bis 2001) auch nach zwölf Jahren erworben werden. Das Abitur nach zwölf Jahren (achtjähriges Gymnasium – G8) wurde in vielen Bundesländern eingeführt, in einigen aber auch wieder abgeschafft, wie zum Beispiel in Bayern. Begründet wurde die Umstellung auf das G8 damit, dass man die im internationalen Vergleich langen Schuljahre verkürzen wollte. Viele Elternverbände sind vehement gegen diese Verkürzung.

Der schulische Teil der Fachhochschulreife kann ein Jahr vor der allgemeinen Hochschulreife erworben werden.

Im beruflichen Bereich umfasst die gymnasiale Oberstufe alle Bildungsgänge und alle Arten von Berufsschulen mit Ausnahme von Fachschulen und Abendschulen. Im beruflichen Bereich führen auch die Berufsfachschulen, Fachschulen und Berufsakademien zur allgemeinen Hochschulreife.

Die gymnasiale Oberstufe

Die gymnasiale Oberstufe beginnt mit der elften Klasse (im achtjährigen Gymnasium (G8) mit der zehnten) und dauert drei Jahre: eine einjährige Einführungsphase und eine zweijährige Qualifikationsphase. In Sachsen und Thüringen, wo das Gymnasium in der Regel nur bis zur 12. Klasse geht, besteht die Sekundarstufe II/Oberstufe nur aus der elften und zwölften Klasse. Mit Ausnahme der beruflichen Gymnasien gibt es keine Einführungsphase. Die gymnasiale Oberstufe zeichnet sich durch ein Kurssystem aus, in dem die Schüler/innen ihre bevorzugten Fächer wählen und Schwerpunkte setzen können, wodurch sie gezielt auf eine akademische Ausbildung vorbereitet werden sollen. Für die Oberstufe der Gesamtschulen gelten die gleichen Regelungen wie für andere Schulen mit gymnasialer Oberstufe, die zum Abitur führen.

Fast alle Bundesländer reformieren derzeit ihr Oberstufensystem in Richtung einer stärkeren Grundbildung und weniger Spezialisierung. In vielen Fällen werden Deutsch, Mathematik und Englisch oder eine weitere Fremdsprache wieder zu zentralen und verpflichtenden Prüfungsfächern, von denen man sich nicht abwählen kann.

Seit einiger Zeit gibt es auch Ansätze zur Umgestaltung der Oberstufe mit einer punktuell stärkeren Berücksichtigung von Kompetenzen für das Berufsleben und Innovationen im didaktisch-methodischen Bereich. Das liegt u.a. an dem seit langem zu beobachtenden Trend, dass Abiturienten zunehmend eine Berufsausbildung oder ein Studium an einer Fachhochschule anstreben.

Berufsschule

In Deutschland werden neun Arten von Berufsschulen unterschieden, die jeweils bestimmte Aufgaben erfüllen: das Berufsvorbereitungsjahr, das Berufsgrundschuljahr, die eigentliche Berufsschule, die Berufsfachschule, die Berufsoberschule, die Fachschule und das berufliche Gymnasium sowie die Kollegschulen.

Aufgrund der Teilzeitschulpflicht, die in Deutschland bis zum Ende des 18. Jahres besteht, müssen alle Jugendlichen bis dahin zur Schule gehen. Aus diesem Grund wurde für die Schülerinnen und Schüler, die nach dem Hauptschulabschluss keine Lehre begonnen haben, das sogenannte Berufsgrundschuljahr (BGJ) eingerichtet, in dem sie grundlegende Qualifikationen in einem Berufsfeld erwerben können. Wurde der Hauptschulabschluss nicht erreicht, kann die berufliche Qualifikation im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) erworben werden. Die klassische Berufsschule ist Teil der dualen Ausbildung und bietet theoretische und allgemeinbildende Unterstützung für die Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausbildungsbetrieb. Daneben gibt es die Berufsschule, in der sowohl eine Ausbildung im dualen System als auch eine sogenannte rein schulische Berufsausbildung absolviert werden kann. Zusätzlich zur oder nach der Berufsausbildung kann die Berufsschule besucht werden, um den mittleren Schulabschluss zu erwerben, der den Übergang zur Fachoberschule (FOS) oder zum beruflichen Gymnasium ermöglicht.

Der Besuch der Fachoberschule (FOS) setzt einen mittleren Bildungsabschluss voraus und führt nach zwei Jahren Vollzeitschulbesuch zur Fachhochschulreife. In einigen Ländern gibt es die Möglichkeit, durch den Besuch der FOS die fachgebundene Hochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife zu FOS13. Ähnlich wie die FOS gibt es in mehreren Bundesländern auch Berufsfachschulen (BOS), die je nach gewünschtem Abschluss und Dauer des Schulbesuchs alle Arten von Hochschulzugangsberechtigungen vergeben. Der Besuch der BOS setzt einen Realschulabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus, die auch den Schwerpunkt des späteren BOS-Besuchs bestimmt. FOS und BOS sind in Bayern zur Bayerischen Berufsoberschule (BOB) zusammengefasst.

Das berufliche Gymnasium nimmt innerhalb der beruflichen Schulen eine besondere Stellung ein. Es ist eine gymnasiale Oberstufe mit beruflichem Schwerpunkt, nach dem die Schule dann z.B. Technisches Gymnasium, Wirtschaftsgymnasium, Ernährungsgymnasium, Biotechnologisches Gymnasium genannt wird. Wie alle weiterführenden Schulen führt auch diese zur allgemeinen Hochschulreife.

An Berufskollegs oder -schulen wird die berufliche Bildung gleichberechtigt mit der allgemeinen Bildung vermittelt – ähnlich wie in der Oberstufe eines Gymnasiums mit beruflichem Schwerpunkt. Es gibt Kollegs für den technischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich. Kollegs führen zu einem Berufsabschluss (zwischen Facharbeiter und Techniker) und zur allgemeinen Hochschulreife.

Duale Ausbildung

Das System der dualen Berufsausbildung ist nur in sehr wenigen Ländern zu finden, obwohl es sich bewährt hat. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die Ausbildung auf mehrere Lernorte aufgeteilt ist, die von der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb betrieben werden, aber auch überbetriebliche Lernstätten können besucht werden. Die Berufsschule übernimmt die theoretische und allgemeine Bildung. Sie bietet also Unterricht in Fächern mit konkretem Berufsbezug, aber auch in fachübergreifenden Fächern oder in Fächern der politischen und allgemeinen Bildung. Das genaue Fächerangebot hängt jedoch vom jeweiligen Lehrplan ab, der aufgrund des Kulturföderalismus von den Bundesländern erlassen wird. Dieser muss jedoch auf einem Rahmenlehrplan beruhen, der von der Kultusministerkonferenz genehmigt wird. Auf der anderen Seite gibt es die Ausbildung im Betrieb oder am Arbeitsplatz, die sich auf die praktische Ausbildung erstreckt. Diese wird durch die Ausbildungsordnung geregelt, die dem Unternehmen jedoch freie Wahl bei der Zeitplanung, dem Lernort und der Methode lässt. In manchen Fällen gibt es aber auch interne und externe Zusatzausbildungen.